Schweizer Krankenversicherungen sagen, dass bisher 20 Millionen Franken durch Betrug mit gefälschten COVID-Testrechnungen zusammengetragen worden sein könnten.
Am Mittwoch berichtete der öffentlich-rechtliche Schweizer Sender RTS über eine Reihe von Vorfällen mit Personen, die entdeckten, dass Covid Tests, die sie nie abgeschlossen hatten, auf ihren Krankenkassenrechnungen aufgeführt waren.
Santésuisse: Dachverband der Schweizer Krankenkassen
Laut Matthias Müller von Santésuisse, dem Dachverband der Schweizer Krankenkassen, „schätzen wir, dass 1% aller Covid Tests nicht korrekt abgerechnet wurden, dass wahrscheinlich Betrug stattgefunden hat und dass bestimmte Tests doppelt, dreimal oder überhaupt nicht stattgefunden haben.
Laut dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen RTS vom 02.11.2022 ist unklar, welche Personen an dem Betrug beteiligt waren. Eine „Factoring“-Technik, bei der ein Betrüger mit einer Testeinrichtung und einem zugelassenen Arzt zusammenarbeitet, um Stapel gefälschter Covid Test Rechnungen an Versicherungsunternehmen zu senden, die sie anschließend erstatten, ist eine Technik, von der angenommen wird, dass sie verwendet wurde.
Obwohl es während der Pandemie zuweilen zu Streitigkeiten kam, wurden die Kosten für Covid- Tests in der Schweiz hauptsächlich von der Regierung übernommen, mit Ausnahme von asymptomatischen Personen und Tests für Auslandsreisen.
Die Untersuchungen zum Covid Test Betrug laufen weiter
Zahlreiche Krankenkassen haben Kunden aufgefordert, jede dubiose Testabrechnung zu melden. Die Krankenkasse SWICA machte geltend, „dass diese Ausgaben den Bund und damit die Steuerzahler belasten würden“.
Gemäß RTS prüft das Bundesamt für Gesundheit ( BAG) derzeit die Situation rund um die Tests und Rechnungen und wird in Kürze über eine Klage entscheiden, ob und wie.
Gemäss Daten des BAG wurden seit Beginn der Pandemie im Jahr 2020 in der Schweiz rund 23 Millionen PCR- und Antigenstests durchgeführt.